Die Kaufsucht hat mittlerweile einen diagnostischen Namen bekommen, die Ärzte sprechen vom pathologischen Kaufen.
Exzessiver Drang zu kaufen um negative Emotionen meist kurzfristig zu kompensieren. Es ist eine belohnende Verhaltensweise. Langfristig stabilisiert sich jedoch das negative Gefühl. Es entstehen soziale und familiäre Konflikte, der Leidensdruck ist enorm. Meistens ist es der Fall, das beim exzessiven Kaufen Schulden entstehen bis hin zur Anzeigen wegen Betrugs.
In der Internationalen Literatur wird überwiegend die Bezeichnung Compulsive Buying Disorder oder Compulsive Shopping benutzt.
Historisches
Kraepelins Bezeichnung für die Kaufsucht lautete Oniomanie und er beschrieb es so:
Bleuler stellte folgendes fest:
http://www.bruecke-online.de/hilfe-fuer-kaufsuechtige/
In den Räumen der Bürgerschule, Stadtteil-Zentrum Nordstadt in Hannover fand heute eine Tagung unter dem Titel “Wenn das Kaufen zur Sucht wird – Verdrängung undTrauma” statt.
Deutschlands bekannteste Aktivistin zur Anerkennung vonKaufsucht als Krankheit Sieglinde Zimmer-Fiene organisiert diese Veranstaltung jährlich.
Betroffene eröffneten die Tagung mit einem Theaterstück, dass die Situation von Kaufsüchtigen eindrucksvoll darlegte.
Prof.Dr.med. Dr. phil.Astrid Müller von der MHH Hannover, Zentrum für Seelische Gesundheit Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie stellte die weltweit aktuellen Ergebnisse ihrer Forschung dar. Sie konnte belegen, dass es sich bei unkontrolliertem Kaufen um Sucht handelt. In Amerika gibt es bereits erste Ansätze, Kaufsucht im Zusammenhang mit dem Horten von Sachen in Wohnungen in die Krankheitsklassifikation DSM aufzunehmen. Deutschland hinkt mit dem ICD wie immer um Jahre hinterher.
Welche schrecklichen Folgen diese Bornniertheit für die Betroffenen hat, erklärte Rechtsanwältin Tanja Brettschneider, Fachanwältin für Strafrecht. Kaufsüchtige sind schlechter gestellt als Abhängige von illegalenDrogen. Sie können mit Therapie statt Strafe ihre Haft deutlich mildern.Kaufsüchtige bekommen diese Erleichterungen nicht. Sie landen obendrein häufig in der Forensischen Psychiatrie, zusammen mit hochkriminellen Triebtätern.
Etwas Hoffnung verbreitete die Dipl.-Psych. Nadja Tahmassebi, die das differenzierte Behandlungsprogramm der Salus Klinik Friedrichsdorf für Kaufsüchtige erläuterte. Dipl.-Psych. Cornelia Mertens von der Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen vertrat den Hamburger Kaufsuchtexperten Dr. Bert Kellermann, der sich seit Jahren für dieAnerkennung von Verhaltenssüchten als Krankheit einsetzt. „Die Lage vonKaufsüchtigen ist bestürtzend, hier versagt das Gesundheitswesen“, erklärte sie den Anwesenden und forderte sie auf, auch als Betroffene die politische Öffentlichkeit zu suchen.